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Dienstag, 8. Januar 2019

Halstuch für Babys nähen *Freebie*

Da ich schon so oft gefragt wurde, hab ich mich mal über die Feiertage kurz hingesetzt und mein Sabberlätzchen-Schnittmuster für euch digitalisiert. Ihr könnt es hier über meine Dropbox runterladen.



Der Schnitt wird aus Jersey genäht und ist je nach Position der Druckknöpfe/Einhaltung der Nahtzugabe von 0 bis 2 Jahre verwendbar. Ich verschenke das Halstuch gerne mit passender Hose oder Jacke zur Geburt und mag es sehr – nicht nur an Spuck- und Sabberkindern.



Genäht wird es ganz einfach:

Zwei mal die Vorlage aus Jersey ausschneiden (im Schnitt ist die Nahtzugabe enthalten).

Dehnbare Vlieseline, Wonderdots oder Ähnliches an die Position der Druckknöpfe auf die linke Stoffseite aufbügeln.

Beide Teile rechts auf rechs zusammennähen, dabei eine Wendeöffnung von ca 5 cm lassen. Wenn ihr diese ca. zwei Zentimeter von der Spitze entfernt lasst, könnt ihr nachher noch ein Label oder Webband einnähen.
Näht ihr mit 1cm Nahtzugabe, ist das Tuch praktisch universell passend. Näht ihr mit 0,5 cm verkleinert sich der Ausschnitt entsprechend und ist eher für Babys bis zu einem halben Jahr geeignet.

Ich schneide bei Jersey die Nahtzugabe nicht zurück oder ein, ihr könnt das aber gerne machen bevor ihr das Tuch auf rechts wendet.

Nun die Ecken sauber ausstreichen, die Wendeöffnung nach innen schlagen (eigentlich legt sie sich von selbst in die richtige Position) und das ganze einmal bügeln.

Wer mag legt noch ein Label/Webband in die Wendeöffnung.

Nun steppen wir einmal knappkantig um das komplette Tuch und schließen so auch die Wendeöffnung. Ich liebe hierfür das Füßchen #5 (Blindstich) meiner Bernina oder einen Schmalkantfuß. Damit könnt ihr perfekt die Spur halten und die Naht wird richtig schön sauber. Man sieht bei den Beispielen unten sehr deutlich, welches die Älteren Tücher sind, bei denen ich das Nähfüßchen noch nicht gewechselt habe...

Druckknöpfe oder Kam Snaps anbringen und schon ist das Babytuch fertig.


Viel Spaß beim Nachnähen!


Ich hab mal bei Instagram als Inspiration meine Babygeschenke der letzten Monate gesucht und diese Bilder für euch gefunden:











Sonntag, 18. November 2018

Wachstuch/Zero-Waste-Frischhaltefolie herstellen *Beeswrap*

Schon lange wollte ich Wachstuch selbst herstellen und nun endlich bin ich dazu gekommen. Es ist wirklich supereinfach, lediglich ein paar Dinge solltet ihr beachten, wenn ihr euer Bügelbrett danach noch nutzen wollt...



Ihr braucht:

  • Bienenwachs 
  • Stoffreste (am besten dünne Webware)
  • Jojoba-Öl (oder anderes, nicht lichtempfindliches geruchsneutrales Öl)
  • Bügeleisen
  • Backpapier
  • alte Zeitungen
  • (Käse)reibe/Hobel
  • Zackenschere

So geht's:

Das Wachs mit der Reibe zerkleinern. Man kann es auch in Drops-Form kaufen, bezahlt dann aber mehr als im Block und hat es zusätzlich in Plastik verschweißt. Zerowaste und so...
Bügelbrett sorgfältig mit den Zeitungen abdecken. Und bitte, wenn ich "sorgfältig" schreibe, meine ich das auch so! Stoffrest auf Backpapier legen und im Abstand von ungefähr fünf Zentimetern mit Öl betopfen. 
Den geölten Stoff mit Wachsspähnen bestreuen, mit Backpapier abdecken und vorsichtig bügeln. Beginnt mit wenig Wachs, erhöht wenn ihr seht, dass die Menge nicht ausreicht um den ganzen Stoff zu durchtränken.
Ich fand, dass das Wachs sich durch das heiße Bügeleisen sehr gut verteilen ließ. Ich habe aber gelesen, dass manche das Überschmelzen im Backofen bevorzugen, um eine gleichmäßigere Schicht zu bekommen.

Das Wachstuch kurz abkühlen lassen und mit der Zackenschere hübsch in Form bringen.


Ich habe verschiedene Gößen für unterschiedliche Schüsseln hergestellt die ich in der Vergangenheit mit einer Art "Badehaube" abgedeckt habe. Das Wachstuch ist formstabiler als unbehandelte Webware, allerdings wird erst der längere Gebrauch zeigen, ob ich nicht doch noch ein Gummiband einnähen muss.
Zum einwickeln/frischhalten von Käse im Kühlschrank oder belegten Broten für die Mittagspause funktioniert es so aber definitiv.
Nach Gebrauch wird das Wachstuch einfach mit lauwarmem Wasser gereinigt. Dementsprechend solltet ihr natürlich auf das Verpacken von Fleich und Fisch verzichten.
Sollte das Wachs an einigen Stellen brüchig werden, kann einfach nachgebügelt werden.


Fun-Fakt am Rande: In meiner Erinnerung war die Zackenschere DAS Nähtool im Nähkästchen meiner Mutter. Ohne Zackenschere ging gar nichts. Als ich das Nähen für mich entdeckte und anfing mir Handarbeitszubehör zu kaufen, besorgte ich auch sofort eine Zackenschere. Heute habe ich sie zum zweiten (!) mal benutzt. Das erste mal war, als ich Filz für Nähgewichte zu Kreisen geschnitten habe. Nähgewichte die ich übrigens nie genutzt habe...
Nun frage ich mich, ist es der kindlichen Wahrnehmung geschuldet, weil ich die Zackenschere so beeindruckend fand, oder war die vor 30 Jahren wirklich so unverzichtbar?